Mittwoch, 2. Dezember 2020

MMM im Dezember mit Winteroutfit in hellen Tönen

Normalerweise passe ich mich im Winter der grauer und dunkler werdenden Umgebung farblich an und greife bei meiner Kleidung zu dunklen Tönen.

So habe ich auch bei dem Pullover, den ich heute trage, als ich ihn Anfang November stricken wollte, automatisch die dunklen Töne der Wollfarbkarte in Betracht gezogen.

Aber dabei ist mir aufgefallen, dass ich schon genug Pullover in dunklen Farben besitze und da ich meine Garderobe gerne klein und übersichtlich halte, gab es keinen Grund, noch einen weiteren hinzuzufügen.

Nachdem ich mich mit den bunten Farben, die zur Verfügung standen, nicht anfreunden konnte, habe ich mich letztlich für die hellste Variante der Auswahl entschieden, ein Natur-meliert.

Warum sollte ich auch nicht einmal ein Winteroutfit in hellen Tönen tragen?

Mein neuer Pullover ist eigentlich ein ganz schlichtes Modell.
Vorder- und Rückenteil sind kastig geschnitten und werden einfach glatt-rechts gearbeitet.
Die Ärmel dagegen werden im simplen Rippenmuster gestrickt und sind leicht überschnitten.

Besonders wird der Pullover, und deswegen wollte ich ihn auch unbedingt stricken, durch die raffinierte, überlappende Saumverarbeitung,  die absolut leicht zu bewältigen ist.


Quelle:Modell 18 aus Filati Classici Nr.17


Gestrickt habe ich den Pullover in der Doppelgröße 36/38 mit Nadelstärke 4,5 für das Rippenmuster an den Säumen und Ärmeln, sowie 5 für die  glatt-rechts gestrickten Teile.

Verwendet habe ich die Originalwolle Mary`s Tweed von Lana Grossa.
Die Qualität, eine Mischung aus Baby Alpaka, Merino Schurwolle, etwas Seide und Polyamid, ließ sich gut verstricken und fühlt sich angenehm weich auf der Haut an.

Angepasst habe ich an meinem Modell lediglich die Länge; beim Vorder- und Rückteil habe ich 3 cm zugegeben.

Das Halsbündchen ist gedoppelt, wodurch es mehr Stand hat und auf der Ansatznaht unsichtbar festgenäht.
Auch die Ärmelsäume hätten so gearbeitet werden sollen, aber ich habe meine glatt rechts-gestrickten Ärmelabschlüsse unversäumt gelassen; so können sich die Kanten nach oben aufrollen.

Zum neuen Pullover habe ich meine camelfarbene Chino  aus Wollgabardine kombiniert, die ich schon im November 2017 genäht und hier vorgestellt habe.
Ich war erstaunt, als ich nachgelesen habe, dass die Hose schon drei Jahre alt ist, denn der Stoff sieht noch aus wie neu, obwohl ich die Hose regelmäßig trage und natürlich auch wasche.
Ich finde es immer erfreulich, wenn sich herausstellt, dass ein Stoff seine Qualität auf Dauer gleichbleibend gut erhält.

















Mein Winteroutfit stelle ich heute beim monatlichen virtuellen Treffen für selbstgefertigte Kleidung auf dem MMM-Blog vor.

Kaum zu glauben, dass heute schon der letzte Termin des Jahres stattfindet, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht traurig bin, wenn sich dieses, durch die Pandemie so beschränkte, seltsame Jahr dem Ende zuneigt.

Aber heute werde ich mich an den selbstgefertigten Kreationen der anderen Teilnehmerinnen erfreuen.
Gastgeberin ist diesmal Ina, von Fitzladen in einem hübschen und bequemen Colourblocking-Kleid.

LG an das MMM-Team, sowie die anderen Teilnehmer,
 bleibt gesund, munter und zuversichtlich,
Susanne


Bilder vom Ehemann

Wolle für den Strickpullover:Mary`s Tweed in Natur meliert von Lana Grossa über Filati
Modellanleitung aus Filati Classici, Ausgabe Nr.17

Chino:selbstgenäht nach Burda-Kaufschnitt 7250 aus Stretchwollgabardine von stoffladen-online


Hinweis in Sachen Werbung:Unbeauftragte Werbung durch Markennennung; es besteht keine Kooperation, Schnitt, Anleitung und Material habe ich selbst gekauft

Montag, 30. November 2020

Ruska Knit Dress

Immer mal wieder nimmt sich die Tochter das Breaking-The-Pattern Buch von Named Clothing zur Hand und entdeckt jedesmal einen Schnitt, den sie ganz dringend gebrauchen könnte.

Dieses mal sollte es das Ruska-Knit-Dress werden.


Quelle:Ruska-Knit-Dress aus Breaking The pattern von Named



Als sie den Schnitt ins Auge gefasst hatte, gab es im Stoff-Shop von 1000stoff gerade genau den passenden Stoff für das Kleid; einen Romanit von Prada, grau mit schwarzen Einsprenkseln, so dass wir  die erforderliche Menge sofort bestellt haben.

Glücklicherweise haben wir mit der Bestellung nicht gezögert, denn der Stoff war, kaum dass er im Shop erhältlich war, blitzschnell ausverkauft.





Beim Eintreffen des Stoffes war ich sehr angetan von der Qualität; er ist schön fest und schwerfallend, aber nicht zu dick und ließ sich problemlos vernähen.

Der Schnitt an sich ist unkompliziert; im Prinzip ist es ein taillierter T-shirt-Schnitt ohne Abnäher.

Dennoch ist der Schnitt wegen der langen Seitenschlitze an beiden Rockseiten sowie dem kleinen Turtleneckkragen nicht langweilig.


Quelle:Ruska-Knit-Dress aus Breaking The Pattern von Named



Die Seitenschlitze sehen übrigens nicht nur nett aus, sondern sind auch praktisch, da sie trotz der Maxilänge des Kleides große Schritte ermöglichen.

Trotz des schmale Schnittes ist das Kleid durch den dehnbaren Romanit bequem und lässt sich, dank Elastan, auch ohne Reißverschluß problemlos über den Kopf an- und ausziehen.

Genäht habe ich für die Tochter die Größe 38, ihre übliche Named-Größe und als einzige Anpassung die Ärmel um 3 cm verlängert.
Da ich der Tochter schon ein Turtleneckshirt nach diesem Schnitt genäht hatte, wußten wir, dass ihr die im Schnitt vorgesehene Ärmellänge zu kurz ist.










Fertig und im Besitz der Tochter ist das Kleid schon eine ganze Weile; ich glaube, ich habe es bereits im Oktober genäht, aber wie das eben so ist, haben wir es jetzt erst geschafft, Bilder zu machen.


Ich wünsche euch einen guten Wochenstart,

bleibt gesund und munter,

LG von Susanne



Bilder von mir


Hinweis in Sachen Werbung:Unbeauftragte Werbung durch Markennennung; es besteht keine Kooperation; Stoff und Schnittmusterbuch habe ich selbst erstanden

Mittwoch, 4. November 2020

MMM im November mit Comeback Modeklassikern oder Cargohose und Pullunder

Wenn man sich in der Mode auf eines verlassen kann, dann, dass alles, mehr oder weniger neu aufgelegt, wiederkehrt.


Zur Zeit feiert die locker geschnittene Cargohose, die daran zu erkennen ist, dass sie mit großen aufgesetzten Taschen versehen ist, ein Comeback.


In der Burda gab es in diesem Jahr schon einige Cargohosenschnitte und in der Septemberburda wird die Arbeitshose, die ursprünglich aus dem Militär stammt, zum Trendschnitt erklärt.


Quelle:Burdastyle 09/2020 #121


Quelle Burda Style 09/2020 #121


Ich mag diesen lässigen Hosenschnitt, auch wenn gerne bemängelt wird, dass Cargohosen wegen der pägnanten Taschen, die gerne außen in Oberschenkelhöhe aufgesetzt sind, wenig figurfreundlich sind.

Aber ich gehöre auch nicht zu denjenigen, die vorhandene Hosentaschen mit allem möglichen Kram befüllen. 

(Mittlerweile vermeide ich es auch tunlichst, Hundeleckerlis in die Hosentasche zu stecken, denn das gibt unappetitliche Fettflecken).


Burda umschifft das ungünstige Auftragen der Taschen beim Trendschnitt, indem die Hosenbeine weit geschnitten sind und obendrein die großen Taschen mit Klappen im unteren Hosenteil aufgesetzt werden.


Bei der Stoffwahl für die "neuen" Cargohosen ist man ganz frei; ob farbig, gemustert, glänzend oder fließend, alles ist möglich, nur die für diesen Hosenstil typische Khakifarbe wird vermieden.

Sorry, aber mir gefällt gerade dieser Ton besonders gut, so dass ich für meine Hose die dafür klassische Farbe gewählt habe. Mein Stoff ist ein Washed Cotton Twill aus 100% Baumwolle ohne Elastan.


Laut Burda sitzt der Schnitt unterhalb der Taille.

Diese Passform hat der Schnitt an meiner Figur nicht.

Leider hatte ich das Schnittmuster nicht ausgemessen und den Sitz kontrolliert. 

Daher konnte ich an der fertig zugeschnittenen Hose nur noch ein knappes Zentimeterchen von oben her wegnehmen, was wenig effektiv war. Der Hosenbund sitzt an mir taillenhoch.


Apropos Hosenbund. Vorgesehen war ein gerader Bund, den man sich laut Maaßtabelle selbst zuschneiden sollte.

Für mich habe ich lieber einen Formbund konstruiert.


Übrigens finde ich, dass der Schnitt sehr, wirklich sehr geräumig ausfällt.

Genäht habe ich meine übliche Burdahosengröße 36, aber um nicht im Schnitt zu versinken, habe ich die Beinweite um 3cm reduziert. Und trotzdem ist noch reichlich Beinweite übrig.


Der Schnitt hat ein verkürztes Bein, damit, Zitat:" Die Lieblingsstiefeletten toll zur Geltung  kommen."

Nun, nicht gerade meine Lieblingslänge.

Aber Burda hat dem Trendschnitt einige Cargohoseninterpretationen von Modedesignern angefügt und gerade eine Hose in Überlänge gefiel mir viel besser, als die Beispiele mit kürzerem Bein.


Quelle:Burda Style 09/2020 


Daher habe ich die Beine meiner Hose am Schnitt um 10 cm verlängert.

Überlang ist meine fertige Hose allerdings nicht. Zwar finde ich diese Länge schick, aber es ist schließlich wenig praktisch, den Matsch, der zwangsläufig draußen am Saum hängenbleibt, nach drinnen ins Haus mitzuschleifen.


Obwohl meine Cargohose nicht ganz so geworden ist, wie ich sie mir vorgestellt hatte, mag ich sie .

Sie ist einfach unschlagbar bequem, nichts zwickt und zwackt, trotz taillenhohem Bund und ich liebe den Stoff, der sich gerade richtig robust anfühlt und schön schwer fällt.


Die Ziernähte an den Taschen und Klappen habe ich bewußt nicht farblich abgesetzt, sondern lieber schlicht Ton-in-Ton abgesteppt.


Eine weitere Version könnte ich mir aber durchaus mit Ziernähten in Kontrastfarbe vorstellen, wobei ich dann auch die Passform der Hose für mich optimieren würde, indem ich die Leibhöhe am Schnitt reduziere.

Eine weitere Möglichkeit wäre auch, die Cargoelemente auf  einen ähnlichen, erprobten Schnitt, wie etwa den Hosenschnitt, den ich am MMM im September gezeigt habe, zu übertragen.


Vorerst schaue ich aber erst mal, wie oft und gerne ich meine fertige Cargohose tragen werde.

(Hier übrigens die Meinung meiner Männer zur neuen Hose:

Der Sohn:"Trägst du eine Cargohose? Cool, ...hm..., aber die Beine sind zu weit."

Der Gatte:"Alles gut, du kannst so eine Hose tragen.")


Zur Cargohose habe ich einen weiteren Comeback-Klassiker kombiniert-einen Pullunder.


Pullunder waren lange Zeit nicht gerade ein It-Piece, sonder galten eher als altmodisch und spießig.

Ich dagegen mochte Pullunder immer gern und hüte schon seit Jahren einen gekauften, farbigen Jacquardpullunder, den ich besonders in der Übergangszeit gerne trage.

Der Leib wird schön warm gehalten und trotzdem kommt eine darunter getragenen Bluse oder ein Shirt zur Geltung.

Daher freue ich mich, dass Pullunder wieder im Kommen sind.

Außer, dass man sie natürlich käuflich erwerben kann, fallen mir derzeit immer wieder neue Strickanleitungen für Pullunder auf, gerne mit modischen Details, wie Oversizeschnitt,  extra langeschnitten oder kurz, mit Seitenschlitzen  und verschiedenen Ausschnittlösungen.

Übrigens finde ich, dass ein Pullunder ein ideales Projekt für ungeduldige Strickerinnen ist, da ja die oftmals als lästig empfundene Ärmelarbeit wegfällt.


Meine Pullunderversion ist schlicht und traditionell; ein gerader Schnitt mit V-Ausschnitt, glatt-rechts gestrickt, in hellem, kombinierfreundlichem Grau. Ich wollte gern so einen richtigen "Opapullunder".

Die Anleitung habe ich in einem älteren Strickheft aus meinem Bestand gefunden.


Quelle:Easy Strick Annika Nr.22


Gestrickt habe ich mit Cool Wool Cashmere von Lana Grossa, einem Merinogarn mit Kaschmiranteil und Nadelstärke 4 für die Bündchen und 4,5 für den Leib.

















Mein Outfit schicke ich hinüber auf den virtuellen Laufsteg auf dem MMM-Blog, auf dem an jedem ersten Mittwoch des Monats selbstgefertigte Kleidung gezeigt werdenn.

Gastgeberin ist heute Elke vom Blog grueneblume in einem wunderschön schwingenenden Kleid und farblich sind sie und ich heute im Partnerlook.


Liebe Grüße an das MMM-Team, sowie die anderen Teilnehmerinnen

und bleibt gesund, munter und zuversichtlich,

Susanne



Fotos vom Ehemann


Cargohose: Washed Cotton Twill in Khaki über Juni-Design

Pullunder:Cool Woll Cashmere von Lana Grossa über Filati


Hinweis in Sachen Werbung:

Unbezahlte Werbung durch Markennennung; es besteht keine Kooperation; Material sowie Schnittmuster habe ich selbst gekauft




















Mittwoch, 2. September 2020

MMM im September:Blaßrosa Bluse oder Pastellliebe

Kürzlich musste ich zwei abgetragene Kaufblusen aussortieren und brauchte Ersatz.

Zwar nähe ich klassische Blusen nicht so gerne, weil sie wegen der vielen blusentypischen Details, wie Kragen mit Steg, Manschetten, Ärmelschlitz und Knopfleiste doch recht arbeitsintensiv sind, 

aber gerade wenn die Tage, wie man zur Zeit schon merken kann, wieder kühler werden, ziehe ich gerne eine langärmelige Bluse an; ein Jäckchen drüber oder Unterhemd drunter geht bei Blusen immer und man ist einfach gut angezogen.

Also schaute ich mich online nach Stoffen um und verliebte mich auf Anhieb in einen blaßrosafarbenen Popeline.

Normalerweise schaue ich bei rosafarbenen Stoffen nicht zweimal hin, aber dieser Stoff hat es mir irgendwie angetan.

Zusammen mit dem Stoff bestellte ich auch gleich das passende Nähgarn und zartrosa Knöpfe.


Während ich auf den Stoff wartete, sah ich mich schon mal nach einem passenden Schnittmuster um, das die typischen Details einer Hemdbluse mitbringen sollte.


Wenn man erst mal sucht, dann findet man auch eine Menge schöner, interessanter Schnitte, auch mit modernen Elementen, wie Statementärmeln, verschiedenen Kragenformen, im Boyfriend-Style oder tailliert....

Letztlich habe ich mich aber für meinen Standard-Blusenschnitt "Gardener" entschieden, den ich schon mehrmals genäht habe.


Quelle:Gardener aus der Ottobre 5/2012
Quelle:Hemdbluse "Gardener" aus der Ottobre 5/2012



Es ist ein klassischer, figurumspielender Hemdblusenschnitt ohne modische Finessen, den ich einfach mag.

Außerdem lag der Schnitt schon kopiert bereit und da er schon mehrfach erprobt ist, wußte ich, dass er an mir ohne Änderungen gut sitzt


Mit meiner neuen Bluse bin ich sehr zufrieden.

Der Farbton des Stoffes, der ganz leicht glänzt,  gefällt mir und passt gut zum schlichten Blusenschnitt.


Zur Bluse trage ich meine helle Jeans mit weiten Hosenbeinen, die ich mir schon letztes Jahr genäht und hier vorgestellt habe.


Die pastellige Kombi ist ungewöhnlich für mich, aber ich fühle mich ausgesprochen wohl in meinem Outfit und die hellen Farben passen für mich gut zum ausklingenden Sommer.










Mein Outfit zeige ich heute auf dem MMM-Blog, wo an jedem ersten Mittwoch des Monats selbstgefertigte Kleidung an der Frau präsentiert werden kann.

Gastgeberin im September ist Elke, von elkma in einer bewegungsfreudigen und superhübscchen Culottes.


LG an das MMM-Team, sowie die anderen Teilnehmerinnen

von Susanne


Bilder vom Gatten


Blusenstoff:Soft Poplin blush rose von juni-design


Hinweis in Sachen Werbung:

Unbeauftragte Werbung durch Markennenung; es besteht keine Kooperation; Schnittmuster und Stoff habe ich selbst gekauft

Dienstag, 11. August 2020

Ready For Summer im kurzen Jumpsuit oder noch ein Wunschmodell

Neben dem Sommerkleid, das ich für die Tochter umgesetzt hatte und im vorletzten Post gezeigt habe, stand noch ein weiteres Stück auf ihrer Wunschliste-ein kurzer Overall in sommerlichem Weiß.

Wie schon beim Kleid hatte ich nur ein Modellbild, für das ich einen Schnitt suchen musste, der dem Original möglichst nahe kommt.

Gefunden habe ich diesen Overallschnitt:


Quelle:Burda Kaufschnitt 6408


Direkt übernehmen konnte ich:

-die kurze Version ohne Tunneldurchzug


Um den Schnitt an das Wunschmodell anzugleichen, musste ich nur noch

-eine durchgehende Knopfleiste, statt einem Reißverschluß hinzufügen,

-sowie große Brusttaschen aufsetzen


Fein, dachte ich mir, ein schnelles, leicht umzusetzendes Projekt.

Und da ich nur eine Knopfleiste hinzukonstruieren musste und dies nicht der erste Jumpsuit nach einem Burdaschnitt für die Tochter werden sollte, entschied ich mich, kein Probemodell  anzufertigen, sondern gleich den "richtigen" Stoff anzuschneiden.

Bestellt hatte ich einen schönen Leinen-Baumwolle-Webstoff mit etwas Stretch in Weiß..

Der Stoff war ursprünglich für das oben genannte Sommerkleid gedacht, aber dafür wäre er zu fest gewesen.

 Für den Jumper aber war er ideal.


Das Nähen ging problemlos und bald lag der Overall fast fertig vor mir.

Es fehlten noch die aufgesetzten Brusttaschen, die Knöpfe und Knopflöcher, der Saum und die Länge der Träger musste vor dem endgültigen Fixieren überprüft werden


Da ich auch bei diesem Stück in Abwesenheit der Tochter genäht habe, bin ich für eine erste Anprobe selbst in den Jumper geschlüpft.

Katastrophe !-der Schritt der Hose hing mir in den Kniekehlen.

Zwischen Ober- und Hosenteil war viel zuviel an Länge.


Ich sah mir die technische Zeichnung auf dem Schnittbild noch einmal genauer an.

Es gibt zwei Varianten, einmal mit, einmal ohne Taillentunnel mit Gummidurchzug.

Bei der einen Version wird die Mehrlänge  durch den Taillentunnel aufgefangen und das Oberteil schoppt sich lässig über den Tunnel.

Bei der durchgehenden Version, ohne Taillentunnel, natürlich nicht.

Und dann fiel mir auf, dass das Model auf dem Schnittbild, das die Variante ohne Taillentunnel trägt, einen Gürtel um hat, um ganz offensichtlich die Mehrlänge oben zu halten.

Dieses entscheidende Detail hatte ich glatt übersehen. So wollte ich das nicht-mäh!


Das Zuviel an Länge musste also heraus.

Um die Länge wegzunehmen, hätte ich den Jumper eigentlich mittig auseinanderschneiden müssen.

Aber dann wäre an dieser Stelle eine Quernaht gewesen und es wäre kein durchgehender Overall mehr gewesen, wie beim Wunschmodell.


Ich war reichlich genervt, legte den Jumper beiseite und vertagte das Problem um eine Nacht.


Um die unerwünschte Quernaht zu vermeiden, entschloß ich mich letztlich, das Zuviel an Länge von oben her wegzunehmen.

Ich dachte mir, entweder es funktioniert so, oder ich muss der Tochter beichten, dass ihr Jumper leider nichts geworden ist.

Also habe ich die Belege in Vorder- und Rückteil, sowie die Träger wieder abgetrennt und in mehreren Etappen von oben zurückgeschnitten, anprobiert, ob es passt und man sich trotzdem noch setzen kann, noch mehr zurückgeschnitten.....; insgesamt musste ich 4 cm an Länge herausnehmen, bis es gepasst hat.

Professionell ist anders, aber schlußendlich hat es funktioniert und ich konnte den Jumper fertigstellen.


Die Tochter ist jedenfalls glücklich mit dem Ergebnis.








Euch eine schöne Woche und lG von Susanne


Bilder von mir


Leinen Baumwolle Webstoff mit Stretch in Weiß von 1000stoff


Hinweis in Sachen Werbung:Unbeauftragte Werbung durch Markennennung; es besteht keine Kooperation; Schnitt und Stoff habe ich selbst gekauft

Mittwoch, 5. August 2020

Me Made Mittwoch im August mit dem Factory Dress....

....von Merchant and Mills.





Das Schnittmuster hatte ich mir schon letztes Jahr gekauft, aber statt das Kleid zu nähen, habe ich das Schnittmuster abgewandelt und stattdessen ein Oversize-Hemd genäht und auch hier gezeigt; das passte einfach besser zu meinen Bedürfnissen.

Dieses Jahr wollte ich nun endlich das Kleid umsetzen.

Das Factory-Dress ist ein Hemdkleid mit lockerer Passform, das wegen des legeren Schnittes ohne weiteren Verschluß über den Kopf an- und ausgezogen werden kann.

Trotz des schlichten Designs hat es ein paar nette Elemente;
natürlich einen Hemdkragen,
überschnittene, weite Ärmel mit Aufschlag,
Brusttaschen, die bei meiner kleinen Oberweite immer ein günstiges Detail sind,
in das vordere Rockteil werden vor dem Ansetzen zwei kleine Falten eingelegt, ansonsten fällt der Rock gerade
und in das Rockteil sind Seitennahttaschen integriert

Ein schlichter Schnitt braucht für mich einen schönen Stoff, um zu wirken.

Gekauft habe ich einen leichten Tencel, der sich wunderbar glatt und kühl anfühlt, dezent glänzt und schön fällt.
Ich war ganz glücklich, dass ich einen olivfarbenen Tencel gefunden habe, weil ich diese Farbe einfach liebe und schon immer ein Kleid in dieser Farbe wollte.

Das englische Schnittmuster enthält eine illustrierte Anleitung, die knapp, aber ausreichend ist.
Eine Nahtzugabe von 1,5 cm ist bereits mit angezeichnet.
Durch den simplen Schnitt gelingt auch eine saubere Innenverarbeitung problemlos.

Seit ich mir Hosen nähen kann, bin ich nicht mehr so die Rock- oder Kleiderträgerin, außer im Sommer.
An heißen Tagen fühle ich mich in Kleidern doch viel luftiger und irgendwie auch befreiter und zudem wirkt ein Kleid immer feminin und gut angezogen.
Dafür braucht es für mich kein aufwändiges Design; ich mag es lieber unkompliziert und eher schlicht.

Mein neues Factory-Dress ist perfekt für die momentan superwarmen Tage, weil es die Figur lässig umspielt, nichts klebt und einfach bequem ist.
Hier mag ich auch die Taschen im Rockteil, weil sie wegen der Weite nicht auftragen können und Taschen, wenn man sie hat, doch praktisch sind.

















Genäht und auch einige Male getragen habe ich den Schnitt bereits Ende Juni und eigentlich hatte ich vor, das Kleid beim Me-Made-Mittwoch-Treffen im Juli zu zeigen.
Aber im Juli schwächelte der Sommer und ich hatte keine Lust auf Fröstelfotos.

Dafür zeigt sich der August von seiner besten Sommerseite und ich kann das Kleid heute beim monatlichen MMM-Treffen vorstellen.
Gastgeberin ist diesmal Ina von Fitzladen, die für die hochsommerlichen Temperaturen einen ähnlichen lockeren Kleiderschnitt genäht hat und sehr gut damit aussieht.

LG an das MM-Team und die anderen Teilnehmerinnen
von Susanne


Bilder von der Tochter, gechossen am Wochenende bei großer Hitze und wehendem Wüstenwind

Olivfarbener Tencel von Juni-Design



Hinweis in Sachen Werbung:Unbeauftragte Werbung durch Markennennung; es besteht keine Kooperation; Schnittmuster und Stoff habe ich selbst gekauft

Sonntag, 2. August 2020

Schnittabwandlung zum romantischen Sommerwunschkleid

Die Tochter entdeckte beim stöbern im Netz ein Sommerkleid, das ihr wahnsinnig gut gefiel, aber ihr studentisches Budget weit überschritt.

Daher schickte sie mir ein Bild und fragte, ob ich ihr das Modell nicht nachnähen könnte.

Das Vorhaben erschien mir machbar, so dass ich zustimmte.

Zunächst suchte ich nach einem Schnitt, der dem Wunschmodell möglichst nahe kommt und fand ihn mit diesem Kleid:


Quelle: Burda Style 5/2019 #107
Quelle:Burda Style 5/2019 # 107


Der Schnitt enthielt diverse Elemente des Wunschkleides, die ich übernehmen konnte:
-Blusenkleid
-V-Ausschnitt
-durchgehende Knopfleiste
-weites Rockteil

Hinzugefügt habe ich dem Schnitt ein gedoppeltes, breites Taillenband
und
die weiten Ärmel habe ich abgeändert, indem ich sie gekürzt habe, mittig einen Schlitz eingefügt und an den Manschetten ein breites Bindeband zum knoten ergänzt habe.

Normalerweise bin ich kein Freund von Probemodellen, aber diesmal war es unabdingbar, um zu überprüfen, ob die Änderungen zum gewünschten Ergebnis führen.
Erfreulicherweise hat es gut funktioniert.

Genäht habe ich für die Tochter die Größe 36 und, wie immer bei Burdaschnitten, die Schulterbreite um 1 cm verschmälert.

Stoff für das Kleid ist ein sandfarbener Tencel, den die Tochter sich ausgesucht hat.
Der Stoff ist sehr schön; leicht, aber blickdicht, glatt und mit einem dezenten Glanz.

Entstanden ist das Kleid übrigens in Abwesenheit der Tochter, aber ich habe sie über den Nähprozess via Whats App auf dem Laufenden gehalten.

Sie hat sich schon sehr auf das Kleid gefreut und konnte es schließlich am Wochenende endlich anprobieren.
Die Passform war gut und nachdem die Restarbeiten, wie Saumlänge bestimmen und Knöpfe annähen
erledigt waren, hat sie für mich gemodelt.



















Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche und seid lieb gegrüßt,
Susanne


Bilder:von mir


sandfarbener Tencel von Naturstoff
Perlmuttknöpfe:gekauft von der Tochter


Hinweis in Sachen Werbung:Unbeauftragte Werbung durch Markennennung; es besteht keine Kooperation; Stoff und Schnittmuster habe ich gekauft







Samstag, 25. Juli 2020

Sommerliches Blusenshirt mit Streifen oder sichtbare Resteverwertung

Wenn es im Sommer richtig heiß ist, trage ich gern ein Blusenshirt, also ein Shirt aus Webware.
Es ist noch luftiger, als ein Jerseyshirt und sieht auch etwas schicker aus.

Bestellt hatte ich mir einen zarten, aber blickdichten Tencel in Hellgrau.
Und obwohl ich liebend gerne unifarbene Kleidungsstücke trage, erschien mir, als ich den Stoff vor mir liegen hatte, die Vorstellung eines schlicht grauen Shirts doch irgendwie zu trist und langweilig..

Auf der Suche nach einem möglichen Kombistoff für das geplante Shirt in meinem Stoffschrank,  fiel mir ein kleiner Rest weißer Viskose ins Auge, der übrig geblieben war von der Oversize-Bluse, die ich mir im letzten Jahr genäht und hier vorgestellt hatte.

Reste meiner Nähprojekte hebe ich immer auf und verwerte sie gern unsichtbar, etwa als Innentaschen oder Belege.

Sichtbare Resteverwertung ist dagegen neu für mich.
Der Viskoserest war jedenfalls gerade groß genug, um ein paar Streifen herauszuschneiden.
Bei Mustern bin ich mittlerweile sehr zurückhaltend, aber Streifen gehen bei mir immer.

Ich habe ein bißchen am Schnittmuster herumgeschnippelt, das ich verwenden wollte und entstanden ist dieses Shirt:



Mittig in Vorder- und Rückteil, sowie an den Ärmeln habe ich jeweils einen 4 cm breiten weißen Stoffstreifen eingefügt.





Als Schnittmuster habe ich dieses Kleiderschnittmuster verwendet:

Quelle:Burda Style 7/2013#112

und auf Shirtlänge gekürzt, sowie den V-Ausschnitt zu einem Rundhalsausschnitt geändert.
Das habe ich schon einmal für dieses Shirt ebenso gemacht

Zusätzlich hinzugefügt habe ich diesmal den gerundeten Saum von diesem Shirtschnitt:

Quelle:Burda Style 8/2015#120



Ein schönes Wochenende und lG von
Susanne


Hellgrauer Tencel über juni-design
Weißer Viskoserest über 1000stoff


Bilder von mir


Hinweis in Sachen Werbung:
Unbeauftragte Werbung durch Markennennung; es besteht keine Kooperation; Stoffe und Schnittmuster habe ich selbst gekauft