Dienstag, 28. Februar 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank:Abschlußpräsentation

Die 1. Runde der Aktion "vom Laufsteg in den Kleiderschrank" endet heute mit der Präsentation der genähten Modelle.

Ausgesucht hatte ich mir dieses Ensemble.

Beim Styling habe ich mich heute eng an die Runway-Vorlage gehalten; ich mag ja gerne Ton-in-Ton-Kombinationen und mir gefällt, wie reduziert das Set für den Laufsteg kombiniert worden ist.
Statt einem grauen Unterziehrolli, den ich nicht hatte, gibt es bei mir ein graues Tuch.
Gut, wenn ich nach draußen gehe, werde ich meine gekrempelten Hosenbeine wohl herunterrollen; an einem jungen Model sind die bestrumpften Hochwasserbeine ein witziges Detail. An mir (und in meinem Alter, : )) sieht das eher albern aus.

In der Familie sind die Meinungen über mein neues Outfit geteilt.
Die Tochter findet das Set cool, den Gatten begeistert insbesondere die Hose wenig.
Mir war von vornherein klar, dass die üppige Fältelung im Bauchbereich zwar dekorativ ist, aber nicht gerade "einen schlanken Fuß" macht. Aber das finde ich o.k.; dafür ist die Hose herrlich bequem und bewegungsfreundlich und eben einfach mal was anderes.
Auch von hinten ist die Hose nicht der Hit, aber auch damit kann ich gut leben.
Jedenfalls hat mir die Herausforderung, einen Designerhosenschnitt ohne Schnittvorlage zusammenzubasteln und ein tragbares Ergebnis zu fabrizieren, viel Spass gemacht.

Beide Teile werde ich auch getrennt voneinander gut mit anderen Stücken meiner Garderobe kombinieren können.








Mit meinem Set reihe ich mich bei Yvonne ein, die die Ergebnisse sammelt.
Ich bin schon sehr gespannt, was die anderen Teilnehmerinnen präsentieren.

Merci an die Gastgeberinnen Yvonne und Monika für die tolle Projektidee und lG, auch an die anderen Teilnehmerinnen,
von Susanne

Fotos:Der Ehemann



Mittwoch, 22. Februar 2017

MMM:Kleiner Flauschpulli mit weiter Hose

"Was trägst du da?", fragte der Gatte, als ich ihm mein neues Outfit präsentierte, " also, das, was du an den Beinen hast. Ist das eine Culottes oder hat das eine andere spezielle Bezeichnung? "

Äh,.... nein, ...einfach nur eine Hose mit weiten Beinen; zugegebenermaßen mit sehr weiten Beinen.

Eine lange Hose mit weitem Bein hatte ich schon länger in der Planung, auch der Stoff dafür war schon vorhanden, dieselbe Qualität, wie der Stoff meiner vom Laufsteg inspirierten Hose, nur diesmal in anthrazit.

Am Wochenende habe ich die Hose endlich genäht.

Entschieden habe ich mich für den Schnitt 103 aus der Dezemberburda 2013.
Bei diesem Schnitt gefällt mir besonders, dass die Seitennähte vorverlegt sind und die Eingriffstaschen sich dahinter verstecken.
Außerdem hat der Schnitt einen Formbund, was nicht bei allen Hosenschnitten, die ich zur Auswahl gesichtet hatte, selbstverständlich ist. Aber ein Formbund ist für mich mittlerweile ein "Muss".
Am Schnitt habe ich nur die Bundhöhe um 1cm reduziert und noch Gürtelschlaufen hinzugefügt, ansonsten habe ich die Hose unverändert genäht.
An der Hüfte sitzt die Hose schmal und geht dann über in ein weites Bein.
Die Hosenbeine finde ich bei diesem Schnitt schon sehr weit und ich muss mich an das Geflatter um meine Beine noch ein wenig gewöhnen, aber ansonsten trägt sich die Hose sehr angenehm.


Zur Hose trage ich meinen frisch fertiggestrickten Flauschpulli.

Als ich neulich meine Wollreste für mein zweites Tuch zusammengestellt habe, fielen mir auch drei Knäuel Kid-Silk-Mohair von Drops-Design in die Hände und dank der langen Lauflänge dieser Wolle ist tatsächlich ein kleiner Pulli herausgesprungen.
Gestrickt habe ich den Pulli, frei nach einer alten Brigitte-Strickanleitung, mit Nadelstärke 3,5 und doppeltem Faden; je ein Faden Kid-Silk und ein Faden Lace. Ja, das Lace-Garn hatte ich auch noch übrig, : ). Nur einfädig gestrickt war mir das Strickstück zu dünn und durchsichtig; zweifädig gestrickt ist der Pulli immer noch federleicht, aber etwas griffiger.
Ich glaube zuletzt habe ich so ein Mohairpullöverchen in den 80ern getragen.





Mein Tagesoutfit schicke ich hinüber auf den MMM-Blog; dort kann mittwochs handgefertigte Kleidung an der Frau gezeigt werden.
Gastgeberin ist heute Katharina von sewing addicted, ebenfalls in Gestricktem und Genähtem; einer wunderschönen Norwegerstrickjacke über einem schwingenden Vogue-Kleid.

LG an die MMM-Crew, sowie die anderen Teilnehmerinnen,
von Susanne


Fotos:Der Ehemann

Freitag, 10. Februar 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank:Zwischenstand

Mit meinem Zwischenstand hinke ich ein wenig hinterher, aber ich wollte erst berichten, wenn ich auch etwas vorzuweisen habe.

Zur Erinnerung:Ausgesucht hatte ich mir dieses Ensemble.

Das Oberteil des Sets war unproblematisch.
Wie schon bei meinem Karoshirt habe ich als Grundschnitt 113 aus der Burdastyle 3/2014 verwendet und die Länge, den gerundeten Saum und die Halsausschnittverarbeitung  mit Hilfe des Shirtschnittes aus Burdastyle 8/2015-120 angepasst.
Die 3/4 Ärmel habe ich verlängert, auf die Brusttasche, sowie die Ellbogenpatches habe ich verzichtet, da das Shirt, dem Vorbild entsprechend, ganz schlicht sein soll.
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Die Hose war wegen der besonderen Falten schwieriger.
Wie beim Shirt habe ich auch hier mit einem Schnittmix gearbeitet.
Als Grundschnitt habe ich mir den Odeeh-Hosenschnitt aus der Burdastyle 5/2015-127 ausgesucht, eine Schlupfhose aus Webstoff mit seitlichen Eingriffstaschen.
Ich dachte mir, dass ein Designerschnitt eine passende Ausgangsgrundlage ist, wenn man vorhat, einen Designerhosenschnitt nachzunähen, : ).
Die Bundhöhe dieses Schnittes kam mir sehr hoch vor und da sie im Heft nicht angegeben war, habe ich den Grundschnitt mit einer meiner genähten Hosen abgeglichen und dann um 3cm reduziert.
Ich mag es nicht, wenn man sich den Bund quasi bis unter die Achseln ziehen kann.

Die Faltenkonstruktion habe ich vom Hosenschnitt 106 aus der Burdastyle 11/2016 teilweise, dh mit einer seitlichen Falte weniger und ohne die Tütentaschen, übernommen und auf meinen Grundschnitt angepasst.
Beim rechten Vorderhosenteil musste ich die vorhandene Falte des Grundschnittes nur ein Stück nach vorn versetzen und um einige cm verbreitern.
Hierzu habe ich das Schnittmuster aufgeschnitten und um die entsprechenden fehlenden cm aufgespreizt und neu gezeichnet.
Beim linken Hosenvorderteil musste ich komplett anhand der Vorlage neu zeichnen.
Zur Überprüfung meiner Schnittverbindung habe ich eine Probehose aus alter Bettwäsche genäht, die zufriedenstellend ausfiel, so dass ich meinen Hosenstoff anschneiden und vernähen konnte.



Mein verwendeter Hosenstoff, ein Schurwoll Gabardine Mischgewebe ohne Stretch, ist zwar recht dünn und war für die Umsetzung des Schnittes ok, aber optimaler wäre sicher ein besser fließender, weicherer Stoff, wie etwa ein Krepp gewesen.
Allerdings hatte ich meinen Gabardine schon bestellt, bevor ich mir Gedanken über den Hosenschnitt und den hierfür geeigneten Stoff gemacht hatte. Neu bestellen und den vorhandenen Gabardine unvernäht liegenlassen wollte ich nicht; ich habe zwar kein riesiges Stofflager, aber da ich den Stoff projektbezogen für das Set gekauft hatte, wollte ich ihn auch dafür verwenden. Außerdem sind Hosen- und Shirtstoff, wie gewünscht, farblich Ton in Ton.

Ein paar kleine, Änderungen zur Inspirationsvorlage hat mein Ensemble, rein nach meinen persönlichen Vorlieben.
Als da wären:
-Shirt mit abgerundetem Saum, vorn kürzer, hinten länger; Ausschnittblende
-Hose auf Normallänge verlängert, da ich prinzipiell kein Freund von 7/8 Hosen bin
-Ensemblefarbe bei mir "Camel", statt "Curry" wie im Original. Ich finde den Curryton der Vorlage total schön, aber ich habe leider keinen Stoff in entsprechender Farbe finden können

Beim Shirt fehlen noch die Ärmelsäume und auch die Hose muss noch gesäumt werden, aber dann bin ich fertig.

Meinen Zwischenstand schicke ich hinüber zu Yvonne, die die Beiträge sammelt.
Ich freue mich schon auf die Abschlußpräsentation aller Teilnehmer.

LG an die Gastbegeberinnen und anderen Teilnehmerinnen
von Susanne