Meike von crafteln hat, wie schon im letzen Jahr, zum Blümchenmonat Mai eingeladen.
Gezeigt werden können genähte Blümchenkleidungsstücke für Erwachsene.
Zum ersten Termin möchte ich daher meine vorhandene Blümchenkleidung vorstellen.
Gefunden habe ich ein Shirt, zwei Blusen, drei Kleider und einen Rock.
Den Anfang macht das Shirt, das nähtechnisch am wenigsten gelungenen ist.
Stoff ist ein dünner, wenig elastischer Viskosejersey mit olivfarbenem Grund und sehr kleinen türkisfarbenen Blümchen. Die Farben mag ich sehr gerne - grün/oliv/khaki finden sich häufig in meinem Kleiderschrank und die türkisfarbigen Blümchen sind zwar klein, peppen aber den zurückhaltenden olivfarbenen Stoff auf und geben Frische.
Schnitt des Shirts ist Nr.7 (Jerseytop Susi) aus der ottobre-woman 5/2010, ein Schnitt, der bei mir aufgrund der kleinen Oberweite gut funktioniert.
Warum das Shirt nicht gut gelungen ist, zeigt sich am Ausschnitt - hier habe ich unschöne Fältchen produziert. Wegen Stoffmangel und Unlust wird das auch nicht mehr geändert, ich trage das Shirt trotz Mängel, weil ich Schnitt, Muster und Farben mag.
Weiter geht es mit den Blusen.
Zunächst die Bluse mit Retromuster.
Den Baumwollstoff mit auffälligem Muster habe ich im vorletzten Jahr im Internet bestellt, als der Stoff reduziert war. Die Farben - oliv, türkis, blau, weiß passen zu vorhandenen Stücken in meinem Kleiderschrank.
Genäht habe ich eine Hemdbluse mit 3/4 Arm aus der ottobre 2/2002, Nr.41, die Knöpfe sind mit dem Blusenstoff bezogen.
Die Bluse trage ich recht gerne, meist zu Jeans, denn für mich passt der schlichte Schnitt gut zum auffälligen Stoff.
Nun die Vichy-Karo- Bluse
Hier gab es zunächst den Schnitt aus der Burda easy 2003 Nr.1 c, eine Bluse in Empire-Linie mit Tunnelzug unterm Busen., den ich schon lange nähen wollte. Außerdem hatte ich für das letztjährige Konzert der örtlichen Musikschule kurz vor den Sommerferien, bei dem auch die Tochter vorspielte, nichts ( passendes ) anzuziehen .Besonders gefiel mir, dass es bei diesem Schnitt keine Knopfleiste gibt, so dass die Bluse kurzfristig zu nähen war.
Besorgt habe ich mir dafür einen schwarz-weiß karierten Baumwollstoff mit kleinen roten Röschen sowie weißen Blümchen.
Die Bluse mag ich sehr, die roten Röschen geben einen kleinen Farbtupfer, wirken durch das strenge Karo aber nicht zu albern.
Nun folgen die Kleider
Zunächst das schwarz-weiße Blumenkleid
Stoff ist ein leichter Baumwollcrash, weißgrundig mit großen schwarzen Blumen.
Dieser Stoff war der erste Blumenstoff, den ich für mich vernäht habe, vor circa drei Jahren. Mein Kontakt mit Erwachsenenkleidungsstücken aus Blumenstoff war bis dato sehr beschränkt. Soweit ich mich erinnere, besaß ich als Jugendliche eine Blümchencaprihose, die ich sehr geliebt habe, in der Studentenzeit kann ich mich an eine Blumenleggins und ein Blümchen T-shirt erinnern und dann gab es lange Zeit keine Blumen mehr.
Den schwarz- weißen Blumenstoff habe ich damals im örtlichen Stoffladen, den ich regelmäßig auch nur zum "Schauen" aufsuche, gekauft, weil ich mir das Kleid aus der Burda.5/2009, Nr.114 nähen wollte. Dieser Burdaschnitt ist übrigens fast baugleich mit dem Kleiderschnitt Brindisi von der schnittquelle. Den Blumenstoff habe ich gekauft, weil die Stoffqualität für den Schnitt geeignet war und er außerdem reduziert war.
Das Kleid trage ich sehr gerne, es ist ein schönes Sommerkleid und den Blumenstoff finde ich farblich und vom Muster her erwachsen.
Das Frankreich-Urlaubs-Kleid
Den Stoff für das nächste Kleid habe ich im Internet bestellt. Eine Leinen-Viskosemischung, reduziert. Als er eintraf, gefiel er mir nicht mehr. Ich finde, das Blumenmuster sieht irgendwie "ömchenmäßig" aus. Also ließ ich ihn liegen.
Einen Tag vor unserem jährlichen Frankreichurlaub in den Sommerferien bildete ich mir ein, dass ich unbedingt noch ein weiteres Kleid bräuchte. Und ein dünner Leinen-Viskosestoff ergibt ein prima Sommerkleid. Kleiderschnitt ist burda 6/2011 Nr.107, ein Kleid in A-Linie, mit überschnittenen Schultern und Seitennahttaschen. Als der Ehemann das Kleid im Urlaub sah, meinte er, es könne ruhig etwas enger sitzen. Klar, aber dann hätte es einen Reißverschluß benötigt und wäre nicht so einfach über den Kopf zu ziehen und der sackige Schnitt ist bei 30° im Schatten wunderbar, weil er auch noch das kleinste Lüftchen an die Haut läßt.
Als Urlaubskleid funktioniert dieses Kleid gut, auch wenn ich das Blumenmuster für mich eigentlich nicht mag. Zuhause würde ich dieses Kleid aber nicht tragen.
Beide Kleider zeige ich vorerst nur an der Puppe, denn weißgrundiger Blumenstoff zu winterblaßer Haut sieht nicht sonderlich ansehnlich aus.
Das rote Blümchenkleid
ist das neueste Blumennähwerk. Vorgestellt habe ich es schon beim MMM.
Ich mag es, weil es trotz leicht kitschigem Blumenmuster eine schöne rote Grundfarbe hat und der Kleiderschnitt dazu schlicht ist.
Zuletzt der Blumenrock
Ich sag es gleich vorweg. Mit diesem Blumenrock "fremdele" ich, wie Meike von crafteln es so schön auszudrücken pflegt.
Als ich den Stoff im letzten Jahr im Internet entdeckte, mußte ich ihn unbedingt haben. Genäht habe ich daraus den Rock Bassum von der schnittquelle, mit Unterrock und gelbem Spitzensaum. An meiner Schneiderpuppe fand ich den Rock toll. Schwarz-weiß mit ein bißchen gelb und grün sind eigentlich auch meine Farben. Vielleicht ist das aufällige Muster doch zu kindlich? Außerdem paßt für mich eigentlich nur schwarz zum Rock. Jedenfalls wurde der Rock letztes Jahr nur zweimal ausgeführt.
Persönliches Fazit :
Blümchenstoffe sind für mich gefährlich, weil sie nett anzusehen sind und so zum Kauf verführen. Sie sind modern, denn auch bei Kaufkleidung treten sie in den letzten Jahren verstärkt auf. Dieses Jahr wird man geradezu überschwemmt von Hosen mit Blumenmustern.
( Und ich gebe zu, wenn mir der richtige Stoff über den Weg läuft, werde ich auch versuchen, mir eine zu nähen ).
Bei jungen Frauen gehen Blumenmuster immer, aber nur eingeschränkt bei Frauen in den besten Jahren. Das falsche Blumenmuster läßt eine Frau in den besten Jahren älter aussehen, als sie ist oder läßt sie altmodisch wirken.
Allerdings kann auch der richtige Schnitt noch etwas " herausreißen". Bei Blumenstoffen halte ich mich gerne an schlichte Schnitte, Kleider würde ich eher mit engem, als weitem Rock nähen.
Den "richtigen" Blumenstoff zu finden, bleibt für mich schwierig, ich schreibe mir mal hinter die Ohren vor dem Kauf dreimal nachzudenken, ob er wirklich zu mir passt, mich nicht von Schnäppchen verführen zu lassen und hoffe auf das Beste, denn ich mag sie halt auch, die Blumenstoffe.
Ach ja, dann habe ich noch diesen Stoff hier liegen. Einen dünnen Sweat mit vielen bunten Blumen.
Eigentlich wollte ich mir daraus den Cardigan "dark chocolate" aus der aktuellen ottobre-woman nähen.
Das habe ich wieder verworfen, denn das würde wohl "ömchenmäßig " aussehen
Jetzt denke ich an den Origami-Rock von kleinformat.

Was meint ihr? Noch andere Vorschläge? Oder lieber liegenlassen?
Fotos und Bildbearbeitung: Der Sohn