Zu Weihnachten habe ich das Schnittmusterbuch SY der schwedischen Designerin Ann Ringstrand geschenkt bekommen.
Ich habe mich sehr gefreut, denn ich hatte schon länger mit dem Buch geliebäugelt.
Das Buch enthält 10 Modelle;
zwei Hosen, sowie die Möglichkeit, eine fertige Jeanshose mit Patches neu zu gestalten,
ein Hemd, das entweder mit langem Arm und Manschetten oder kurzärmelig genäht werden kann oder auch als Kleid,
ein Kaftan Kleid,
eine Blazerjacke,
einen Mantel,
sowie einen Ärmelschal.
Die Designerin schreibt im Buch, sie bevorzuge bei ihren Kleidungsstücken eine lockere Passform und wenn sie Kleidung kaufe, nehme sie gerne eine Nummer größer, um dieses Ergebnis zu erzielen.
Entsprechend dieser Vorliebe haben die Entwürfe in ihrem Nähbuch eine übergroße Passform und außerdem sind die Modelle unisex.
Mir gefallen durchweg alle der im Buch enthaltenen Modelle ausnehmend gut, so dass ich mir vorstellen kann, die ganze Kollektion zu nähen.
Auch der Freund der Tochter hat schon großes Interesse an der Blazerjacke signalisiert.
Angefangen habe ich mit der Base Trouser.
Der Stil dieser Hose ist an einen klassischen Herrenhosenschnitt angelehnt, aber mit weiterem Bein.
Das Modell hat schräge Eingriffstaschen auf der Vorderseite und zeigt auf der Rückseite zwei verschiedene Paspeltaschen, wobei die Designerin die Taschenvorgabe am Modell nur als Vorschlag verstanden wissen will und erklärt, sie habe den Schnittmustern extra verschiedene Taschenvariationen beigefügt, die nach Belieben verwendet werden können.
Bei meiner Hose habe ich mich für die Rückseite für aufgesetzte Taschen entschieden und einseitig eine Klappe hinzugefügt.
Die Beinlänge der Base Trouser ist leicht verkürzt und kann mit oder ohne Hosenaufschlag genäht werden.
Die Passform der Hose ist großzügig locker gedacht und der Formbund soll etwas unter die Taille rutschen, wodurch der Schritt leicht vertieft sitzt.
Um die richtige Größe für sich zu finden, soll man sich am Hüftmaß des Schnittes, sowie am Hüftmaß des fertig genähten Kleidungsstückes orientieren, die beide angegeben sind.
Außerdem rät die Designerin bezüglich der Größenwahl, man solle, wenn man statt der lockeren Passform enger anliegende Kleidung bevorzugt, eine Größe kleiner nehmen.
Ich habe, um für mich die richtige Größe zu finden, eine kniekurze Probehose aus einem Stoffrest in Größe S erstellt.
Außerdem habe ich, da ich eine kurze Leibhöhe habe, vor dem Zuschnitt am Schnitt die Sitzhöhe um 2 cm reduziert, um zu vermeiden, dass mir bei der fertigen Hose der Schritt in den Kniekehlen hängt.
Mir hat die lässig-weite Passform meiner Probehose gefallen, so dass ich die richtige Hose in dieser Größe zugeschnitten und genäht habe.
Als Stoff habe ich einen festen Baumwoll-Twill verwendet
Bei einer Anprobe vor dem Ansetzen des Formbundes habe ich aber die Weite meiner Hose doch noch seitlich und über die hinteren Abnäher reduzieren müssen.
Für meine Hose wollte ich die Aufschläge haben und obwohl die Saumlänge im Schnittmuster enthalten ist, habe ich vor dem Zuschnitt vorsichtshalber noch 4 cm extra hinzugefügt, worüber ich im nachhinein froh bin, denn ohne die zusätzliche Länge hätte ich die Hosenbeine für mich zu kurz gefunden.
Anmerken möchte ich noch, dass die Anleitung knapp gehalten ist und überwiegend ohne Bilder, so dass für die Umsetzung Näherfahrung von Vorteil ist, auch aufgrund der Sprachbarriere.
Die Schnittmuster enthalten keine Nahtzugabe und befinden sich auf Schnittmusterbögen, die in einer umklappbaren Tasche im Inneren des Buchdeckels separat aufbewahrt werden.
Positiv ist, dass die Schnittmusterbögen sehr übersichtlich sind, so dass die Schnitte leicht nachzuzeichnen sind.
Seit ihrer Fertigstellung habe ich meine Base Trouser schon ausgiebig getragen und kann sagen, dass sie jetzt schon ein Favorit unter meinen Hosen ist, weil ich mich einfach wohlfühle in der komfortablen Passform und auch den Look mag.
Am Wochenende habe ich sie so kombiniert:
Und gestern so:
Mein Outfit zeige ich heute auf dem MMM-Blog, auf dem an jedem ersten Mittwoch des Monats selbstgefertigte Kleidung gezeigt werden kann.
Gastgeberin ist diesmal Melanie von 500 days of sewing, die neu ins MMM-Team eingestiegen ist und die eine sehr coole Wind- und Wetterjacke zeigt, die sie sich mit zusätzlichen Details ganz wunderbar personalisiert hat.
LG an das MMM-Team, sowie die anderen Teilnehmerinnen,
von Susanne
Bilder vom Mann bzw von mir
Khakibrauner Baumwolltwill von Dries van Noten über The Fabric Sales
grauer Strickpullover:gekauft und uralt
blauer Raglanpullover im Harry-Potter-Style:selbstgestrickt von der Tochter als Geschenk für mich
Hinweis in Sachen Werbung:Unbeauftragte Werbung durch Markennennung; Buch und Stoff für die Hose habe ich selbst gekauft