Montag, 11. Januar 2021

Weihnachtskleid oder Slip-Dress in Midilänge

 Für mich selbst habe ich für das Weihnachtsfest kein Kleid genäht, denn wir haben, ganz regelkonform, im allerengsten Familienkreis gefeiert; nur wir Eltern und unsere zwei Kinder.

Zwar haben wir uns an den Weihnachtstagen schick gemacht, aber dafür brauchte ich nicht extra ein neues Kleidungsstück; ich konnte mich bequem aus meinem Bestand bedienen.


Dafür hatte die Tochter einen Kleiderwunsch.

Anfang November zeigte sie mir via Whats App ein schlichtes, camelfarbenens Slipdress in Midilänge aus feinem Wollstoff von Prada, das sie auf Instagram entdeckt und in das sie sich sofort verliebt hatte und fragte mich, ob ich ihr so ein Kleid nähen könnte.


Passenderweise gab es gerade im Online-Shop von Juni-Design einen Merino-Jersey in verschiedenen Farben und ich bestellte für die Tochter, da ein Camelton im Sortiment nicht vorhanden war, 1,5 m in Off-White.

Die Qualität des Jerseys ist sehr schön; ganz fein und leicht, aber deswegen auch durchscheinend.

Also bestellte ich noch Stretchfutter in Natur nach.


Bei der Schnittsuche verließen wir und auf die Burdas in meinem Bestand; ich wußte, dass wir dort eine Vorlage für ein Slipdress finden würden.

Wir entschieden uns als Grundlage für den Schnitt aus 11/2016 #113 und ich nahm am Schnitt einige Änderungen vor, um ihn an den Wunschkleidschnitt anzugleichen.


Den Oberstoff schnitt ich ohne Teilungsnaht an der Büste zu.

Der Burdaschnitt ist für Webware gedacht, aber ich wollte Jersey verwenden, so dass diese Änderung problemlos ging; wegen des dehnbaren Stoffes waren die versteckten Brustabnäher in den separaten Büstenteilen gut verzichtbar.

Für den Futterschnitt habe ich die Teilungsnähte in Vorder- und Rückteil jedoch beibehalten, da der Stoff weniger dehnbar ist, als der Jersey.

Den Volant im Rückteil habe ich weggelassen und den Schnitt um 15 cm verlängert.

Beim fertigen Kleid liegt die rechte Seite des Futterkleides auf der linken Seite des Jerseys, um zu vermeiden, dass die Versäuberungsnaht durch den zarten Oberstoff durchscheint.

Noch besser wäre es gewesen, Oberstoff und Futter als eine Lage zu verarbeiten, aber das war mir wegen der unterschiedlichen Dehnbarkeit der Stoffe zu riskant. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass die ganze Pracht sich beim Zusammennähen verzieht.

Juni-Design gab bei der Stoffbeschreibung die Empfehlung, bei der Verarbeitung des Stoffes ein Nahtband mitlaufen zu lassen, um ein Verziehen und Wellen des feinen Stoffes zu vermeiden.

Diese Empfehlung habe ich beherzigt und es nicht bereut.


Genäht habe ich die Größe 36 und das war richtig gewählt; das Kleid sitzt zwar figurnah, aber trotzdem noch so locker, dass der Stoff die Figur schön umfließt.


Fertig war das Kleid schon im November und die Tochter meinte nach der Anprobe, dass das Dress perfekt für Weihnachten wäre.

Und obwohl sie es Weihnachten getragen hat, ergänzt mit langer Strickjacke, haben wir es verpasst, Bilder zu machen.

Wir waren an den Weihnachtstagen einfach zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt; haben aufwändig gekocht, lange gegessen, uns viel unterhalten, haben ein Exit-Game gespielt, gestrickt und neue Strickprojekte geplant, haben sogar ein wenig gemalt und lange Spaziergänge mit unserem Labi gemacht.


Dafür reiche ich die Bilder jetzt im Januar nach.

Die Tochter liebt das Kleid und stylen lässt es sich sowohl variabel, als auch winterwarm, etwa mit Strickjacke drüber oder Shirt drunter.














Ich wünsche euch eine schöne Woche und bleibt gesund und munter,

lG von Susanne


Bilder von mir


Merino Jersey über Juni-Design


Hinweis in Sachen Werbung:Unbeauftragte Werbung durch Markennennung; es besteht keine Kooperation; Schnittmuster und Stoff habe ich selbst gekauft


9 Kommentare:

  1. Das Kleid gefällt mir sehr an deiner Tochter! Die Passform hast du sehr gut herausgearbeitet. Dadurch wirkt das Kleid so schön. Deine Übelegungen und die Mühe bei der Verarbeitung haben sich wirklich gelohnt. Da wird es sicher noch viele schöne Gelegenheiten geben es zu tragen:). Erst einmal richtig Weihnachten zu feiern und Bilder im Januar nachzureichen finde ich genau richtig.

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  2. Antworten
    1. Danke sehr!
      Ich war such sehr froh, dass mir das Kleid so gelungen ist, wie die Tochter es sich vorgestellt hat, zumal der Merino-Jersey nicht ganz billig war.
      Herzliche Grüße von Susanne

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  3. Vielleicht im ersten Moment eine etwas eigenwillige Kombination: ein Slipdress aus Wollstoff. Für mich ganz Miuccia Prada, ihre Ideen sind oft auf den ersten Blick sperrig-schräg. Ihr seid ein großartiges Mutter-Tochter-Team. Toll hast Du den Kleiderwunsch umgesetzt; ich finde es immer wieder spannend, was Du aus Deiner Burda-Sammlung herausholst; und das Kleid steht ihr ganz prima! Liebe Grüße Manuela

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    1. Lieben Dank, Manuela.
      Mich hat die Idee, ein Slipdress aus Wolljersey zu nähen, gleich gereizt, zumal das Vorbild sehr edel aussah.
      Und witzigerweise gab es in der Elle neulich einen Artikel über das Slipdress und die in Frage kommenden Stoffarten für so ein Kleid und feine Wolle wurde als Möglichkeit extra genannt.
      Herzliche Grüße von Susanne

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  4. Total gut, dass deine Tochter immer neue Ideen und einen weniger gefüllten Kleiderschrank hat! Das Kleid ist sehr schön geworden, die Rückenansicht gefällt mir besonders!��
    Liebe Grüße
    Katharina

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    1. Genau; indem ich die Tochter benähen kann, komme ich nicht aus der Übung, : ).
      Vielen Dank, Katharina und herzliche Grüße von Susanne

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  5. Wie schön, daß Du deine Tochter benähen kannst. Das wird sie Dir nie vergessen.
    Das Kleid gefällt mir an deiner Tochter, es paßt gut.
    Im übrigen vermute ich, daß Wolljersey auch an wärmeren Tagen recht angenehm zu tragen ist. Über einen kurze Informationen darüber wäre ich zu gegebener Zeit dankbar.
    Herzliche Grüße und bleibt gesund!
    Susan

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    1. Den Wolljersey kann man definitiv auch an wärmeren Tagen tragen; er ist wirklich ein Hauch von Nichts und wäre auch gut für alle Arten von Shirts geeignet.
      Herzlichen Dank und lG von Susanne

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