Freitag, 9. Mai 2014

Work In Progress:Jerseykleid

Schon länger steht ein neues Jerseykleid auf meiner Nähliste; Jerseykleider sind so alltagstauglich und bequem.

Einen geeigneten Stoff hatte ich kürzlich beim Stadtbummel mit der Tochter gekauft.

Beim Schnitt habe ich mich am Modell 108 aus der Burda 4/2007 orientiert, aber einige Veränderungen vorgenommen.



Vorausschicken möchte ich, dass ich von Schnittänderungen nicht die blaßeste Ahnung habe, ich hatte aber Lust, ein wenig zu experimentieren.
Kritische Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge sind daher willkommen.

Da mir bei Oberteilen ein Rundhalsausschnitt lieber ist, als ein V-Ausschnitt, habe ich das Schnittoberteil (Vorder- und Rückteil) zunächst mit Hilfe eines Shirtschnittes dahingehend abgeändert.

Auch gefallen mir sehr gut kleine Falten oder Kräuselungen unter der Brust im Oberteil.
Beispielsweise zeigt Burda in der Vorschau auf das Juniheft ein Kleid mit Kräuselungen unter der Brust. Ebenso hat Butterick 5813, das ich schon genäht habe, eine eingekräuselte Brustpartie. Fältchen unter der Brust findet man auch beim  Anna Dress von By Hand London oder beim Red Velvet Knit Dress von Cake Patterns.
Ich finde, dass solche Kräuselungen oder Fältchen ein hübsches Detail sind und zudem bei einer kleinen Oberweite, wie meiner, vorteihaft sind.
Deshalb habe ich das neu gezeichnete Vorderteil aufgeschnitten und, um eine Kräuselpartie zu erhalten,  aufgespreizt.


Aus dem neu gezeichneten Oberteilschnitt und einem Taillenband, das ich dem Originalschnitt entnommen habe, habe ich dann ein Probeoberteil genäht.
Ich mußte die Kräuselpartie noch etwas anpassen und auch im Vorderteil 1cm im Bruch wieder wegnehmen, dann hat es gepasst.

Da es sich bei meinem Jersey, den ich verwenden wollte, um einen sehr dünnen und sehr elastischen Viskosejersey mit weißer Rückseite handelt, habe ich beschlossen, das Kleid zur besseren Stabilität zu doppeln.
Allerdings hatte ich mal wieder sehr sparsam eingekauft und nur 1,5m Stoff zur Verfügung.
Ausreichend für ein kurzärmeliges Kleid, aber nicht, wenn es gefüttert werden soll.

Aber ich fand in meinem Stoffschrank einen lichtgrauen Viskosejersey.
Mir ist schleierhaft, warum und wofür ich den gekauft hatte, denn so ein helles Grau steht mir überhaupt nicht-egal, die Stoffmenge war ausreichend und die Farbe geeignet.

Beim Oberteil habe ich Ober- und Futterstoff als eine Stofflage verarbeitet, Ober- und Futterrock habe ich separat genäht und nur am Bund zusammen festgenäht.
Die Ärmel sind nicht gefüttert.

Das Ergebnis fühlt sich angezogen gut an, kein Nachthemdgefühl.
Allerdings denke ich, dass dieses gefütterte Jerseykleid wohl eine Ausnahme bleiben wird und lediglich der speziellen sehr dünnen und äußerst elastischen Qualität des Stoffes geschuldet ist.
Normalerweise reicht es mir, unter einem Jerseykleid ein Unterkleid zu tragen.

Hier schon mal ein Blick auf das Kleid an der Puppe.
Ich hoffe, man kann die Kräuselungen erkennen-das Muster schluckt leider ein wenig die Details.








Es fehlen nur noch die Ärmelsäume.
Dazu hatte ich keine Lust mehr, nachdem meine Maschine sich beim Rocksäumen ungewohnt zickig angestellt hat.

LG von Susanne


Fotos : Von mir




16 Kommentare:

  1. die kräuselung gefällt mir sehr gut, auf die idee zu doppeln wäre ich allerdings gar nicht gekommen. ich bin gespannt, wie das kleid an dir ausschaut :-)
    gerade habe ich etwas ähnliches versucht, mit mäßigem erfolg, ist aber ziemlich sommerlich, daher wird die vorstellung noch ein bisschen auf sich warten lassen :-)
    ich wünsche dir ein sonniges wochenende
    lg anja

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    1. Merci.
      Ursprünglich wollte ich nur das Oberteil doppeln, aber dann dachte ich, wenn schon, denn schon.
      Ich bin schon gespannt, was dir eingefallen ist.
      LG Susanne

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  2. Wie dir wohl denken kannst, bin ich jetzt schon sehr gespannt auf die Tragefotos. Bis hierher finde ich dein Kleid SUPER!
    Kräuselungen unter der Brust mag ich für mich auch sehr gern.
    Jeseykleider mag ich ebenfalls sehr, sehr gern!
    Und auch ich finde es oftmals eine gute Lösung so einen dünnen Jersey zu doppeln. Und weitergedacht: Warum eigentlich nicht mal ein Wende-Jersey Kleid oder Top oder Cardi nähen.... die Idee habe ich schon seit einiger Zeit und ich glaube ich mache das bald mal.

    Liebe Grüße
    Immi

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    1. Dankeschön.
      Ich war mir während des Nähens gar nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee gewesen ist, bin aber mit dem Ergebnis doch zufrieden. Wobei die Kräuselung durch die Doppelung wieder anders ausfällt, als ohne.
      Tragebilder gibt es auch bald.
      Deine Wende-Idee finde ich äußerst reizvoll. Da würde ich dir bei der Realisation gern über die Schulter blicken.
      LG von Susanne

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  3. Der Burda Schnitt ist ja nicht mehr zu erkennen. Das Kleid sieht auf jeden Fall sehr gelungen aus und die Kräuselung ist eine schöne Idee. Da der erste Versuch einen Schnitt nach eigenen Ideen zu ändern so gut gelungen ist, steht ja weiteren Experimenten nichts mehr im Weg.
    Viele Grüße
    Sylvia

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    1. Danke dir.
      Na ja, Experimente machen Spaß, wenn man Lust und Zeit zum Herumprobieren hat und natürlich, wenn sie gelingen. Also, mal sehen...
      LG von Susanne

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  4. Hallo Susanne,

    den Originalschnitt habe ich vor vielen Jahren für ein Jerseykleid verwendet. Der Ausschnitt ist aber wirklich recht tief und so muss ich immer ein Top unten drunter tragen. Durch deine Schnittabänderungen hast du es also um einiges tragbarer gemacht. An der Puppe sieht das Kleid schon mal super aus! Der Stoff ist auch sehr schön und in dem klassischen schwarz-weiß sehr kombinierfreudig. Ich bin schon auf die Tragefotos gespannt, vielleicht schon am Mittwoch?

    Liebe Grüße
    Julia

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    1. Vielen Dank.
      Ja, den Originalschnitt habe ich auch schon für mich genäht, sogar zweimal, wobei ich den Ausschnitt für mich "entschärft" habe, weil mir so ein tiefer Ausschnitt einfach nicht steht.
      Und ja, voraussichtlich gibt es Bilder am MMM.
      LG von Susanne

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  5. Ich bin auch immer hin und hergerissen, wie ich dünne Jerseystoffe für Kleider und in der Verarbeitung und schließlich an mir finde. Das mit dem Doppeln finde ich eine gute Idee.
    Mir fällt grade ein, dass es bei "Schnittchen" einen kostenlosen download für ein Top gibt, welches ein gedoppeltes Vorderteil - jedenfalls bis unter der Brust - hat. Nur so als Anregung ...

    Das Kleid wird prima!!!
    viele Grüsse!

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    1. Danke dir.
      Normalerweise trage ich bei Jerseykleidern ja ein Unterkleid drunter. Allerdings habe ich zuvor auch noch nie einen so dünnen Jersey für ein Kleid verwendet und da ich schon mal beim Herumexperimentieren war und auch genug Stoff vorhanden war, habe ich das Füttern einfach mal probiert.
      Danke für deinen Hinweis, ich werde mir das Top gleich mal ansehen.
      LG von Susanne

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  6. Oh, das ist wirklich ein hübsches Kleid geworden! Das Puzzeln hat sich gelohnt!

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  7. Das Kleid hast du toll hingekriegt. Die Kräuselungen find ich eine sehr gute Idee. Bin auf ein Tragefoto gespannt.
    LG Mirella

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  8. An der Puppe sieht das Ergebnis deiner Experimente schon mal hervorragend aus! Ich bin mir sicher, dass dir das Kleid auch sehr gut passt. Das Doppeln von Jerseykleidern, wenn der Jersey sehr dünn ist, ist eine übliche Methode, die ich auch schon oft in unterschiedlichen Variationen bei Konfektionskleidung gesehen habe.
    Ich nähe Jersey sehr selten, aber im Moment experimentiere ich auch ein bisschen damit.
    Liebe Grüße
    Yvonne

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    1. Danke dir.
      Ja, auf dein Schlangenjerseykleid bin ich auch schon gespannt.
      Ich muß mir unbedingt noch angewöhnen, beim Stadtbummel die Konfektionsware auf Verarbeitungsmethoden anzuschauen; das kann sicher hilfreich sein.
      LG von Susanne

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